Achte Dogma, Kapitel I: Kultisten erheben sich
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In Schönheit waren die Völker gewesen. Einzig von Marissas berührung sind die Völker rein gewesen. Wunderschön und der Perfektion nahe.
Erst Lafrael hatte mit seinem wirken die Saat der Dunkelheit in die Völker getan. So waren die Völker verunreinigt.
Mit jener schicksalhaften Tat hatten sich einige Völker vom einen wahren Glauben abgewandt und waren von Marissas ewiger Güte gewichen. So entstanden die ersten Glaubensfremden, die ersten Verräter des Glaubens. Glaubens Brecher. Ketzer. Aus diesen entwickelte sich ein neuer Glauben, ein falscher Glauben. Die Ketzer sahen in ihrer Verunreinigung Lafraels keine Schande, nein sie dankten ihm für solch eine grausame Tat an der Reinheit der Völker.
Jene vom Glauben abgefallenen begannen den dunklen Fürsten zu huldigen und ihm zu ehren düstere Verbrechen zu begehen.
Sie erhoben Lafrael zu einem falschen Götzen.
Nur Ketzer danken dem Vielgesichtigen für seine Dunkelheit.
Diese Schrift erzählt von jenem ketzerischen Tun, vom Beginn der wahren Düsterheit. Vom Tod einer Jungfrau. Und dem Aufstieg eines Ketzers, welcher zu enden seines Lebens nichts mehr gutes an sich trug.
Es ward die Jungfrau Liliana. Junges, reines, unschuldiges, adliges Blut. Eine Schönheit von Jugend. Unberührt und ein Leben geführt von Marissa stand vor ihr. Solch naives Kind ward von den falsch Gläubigen entführt. Ihres friedvollen Lebens entrissen. Ihrer Zukunft beraubt. Dunkelheit und Schmerz standen ihr bevor. Es waren drei der falsch Gläubigen, welche die reinste, jüngste und schönste Tochter des Landes entführten und fort brachten.
Sie brachten sie in die tiefen des Nethers. Dort war ihr Versteck. Es brannten Kerzen, viele Kerzen. Mit Asche geschwärzt und mit Salzen des Cäsium angereichert, so brannten sie in einem strahlenden, hellen Blau. Das junge Mädchen in einem weißen Gewand auf einem Tisch von dunklem Stein, alle vier mit Seilen gebunden von sich gezogen.
Die drei in dunklen Gewändern um den Tisch verteilt, nuscheln ihre düsteren Worte, ihre falschen Gebete. Die Gesichert in Schatten, die Finger geschwärzt mit Tinten, welche kaum von der Haut zu waschen wären.
Sie beteten zu ihrem einen falschen Gott. Sie riefen ihn an. Sie flehten um sein erscheinen, um Annahme ihres Opfers.
Das junge Mädchen war mit einem Kräutertrunk aus Stechapfel, Eisenkraut und Königswurzel gefügig gemacht worden. Sie lag da, als würde sie schlafen. Das unschuldige Kind wusste nicht um das bevorstehende um die Sünde, welche ihr angetan wurde.
So kam es, die Kerzen loderten auf und der dunkle Fürst erschien. Er erschien seinen Anhängern, welche vor ihrem dunklen Herren auf die Knie vielen. Kein laut war zu vernehmen nur das Wimmer der jungen Liliana. Es ist der dunkle, welcher ihren Leib begutachtet und die Schande welche Marissa erschuf zu erkennen schien. Er streckte seine Hand nach dem unberührten Leibe aus. Ein knacken ein Knirschen. Da brachen sich ihr alle Glieder. Ihre Schreie, trotz des Kräutertrunkes waren die Schmerzen erkenntlich. Der dunkle Meister war von ihrem Leid wie berauscht. Das Lächeln auf seinem Munde wurde breit.
Es war der jüngste, dieser Fehlerhaften, er ward nicht beschämt von dem was er sah. Er war der einzige, welcher den Blick nicht von dem Vielgesichtigen nahm. Er war der einzige, welcher mit frevelhafter Bewunderung betrachtete was geschah.