Siebte Dogma, Kapitel I: Die Verführung von Erasmus

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Siebte Dogma, Kapitel I: Die Verführung von Erasmus


Ein Jahrtausend ist seit dem verschwinden der dunklen Herrscherin vergangen. Das Konzil der ewigen Güte, des einen wahren Glaubens, ward bereits lange Zeit errichtet und frei von jedem Zweifler. Ein Ort von Reinheit und Glaubenstreue. Kein dort ansässiger ward über Generationen hinweg gewillt an etwas anderes, als die ewige Güte zu glauben. Erasmus. So war der Name eines Glaubensbruders, jung und doch von fester Natur, jedoch nicht fest genug im Glauben. Er war es, welcher sie erblickte. Unter der alten Eiche, zu Ehren des Lebens gepflanzt. Dort stand sie, Hekate, die Dunkle, die Mutter der Schar, des dunklen Fürstes Weibe. Erasmus erblickte sie und wandte sich nicht ab, sein Glaube sagte ihm, er müsse gütig sein. So handelte er und gab ihr von seinem Trunk, von seinem Speis. Er brach das Brot mit dem düsteren Weibe. Doch er folgte einem Irrglauben, denn ein Geschöpf Lafraels sollte niemals mit Güte begrüßt sein, Wesen von düsterer Natur sind gegen das Werk Marissas und werden stets die Schwächen der Völker nutzen für ihre eigene Begierden. Und so ward es, dass sie sich immer zu versteckt trafen. Es wurde eine Freundschaft von falscher Natur. Ungewollt brach das düstere Mädchen den Glauben des Erasmus. Er schien nicht abgeneigt von ihrer aschgrauen Gestalt. Er war entzückt von dieser Gestalt die er noch nie erblickte. So entstand eine geheime, gar verbotene Liebschaft. Der Geiste Erasmus ward getrübt von ihren Täuschungen. Hekate, als Wesen des Lafrael war unschuldig und doch von Schuld gezeichnet. Sie kann nichts für ihre Schande und ist doch von Schuld bedeckt. Lafrael ist ihr Schöpfer und er hat sie auf düstere Weise geschaffen. Dies ist ihr vergehen, so wird sie immer den Schleier von Schuld tragen. Doch Erasmus war bereit über solchen hinweg zu sehen. Bereit sich vom Glauben abzuwenden. Aus vermeintlicher Liebe wollte er es tun. Hekate war es, welche ihm die Gedanken an eine Flucht, ein Entkommen aus der diesigen Knechtschaft einflößte. Sie war es, welche ihn zu einem Fortlaufen aus dem Konzil bewegte. Gemeinsam flohen sie um sich ihrer Sünde hinzugeben. Solch einer Sünde, welche einem nie vergeben sein dürfte.