Siebte Dogma, Kapitel II: Nabors Aufgabe: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Es war die Aufgabe des Inquisitors namens Nabor die flüchtigen Liebenden, das sündhafte Paar, den Gefallenen und das graue Weib, Erasmus und Hekate zu finden. Diese Aufgabe grenzte an eine Lebensaufgabe, eine von langer Dauer. Dies sollte in einer Glaubensprüfung für den starken Nabor enden. Doch er war Willensstark und sein Leib war kräftig. So suchte er das Land nach den Geflohenen ab. Suchte sie in Landesteilen, welche zu seinen Zeiten noch nie ein Siedler betreten hatte. | |
+ | Der ungebrochene Inquisitor Nabor bekämpfte viele Anhänger der Schar, mehr noch, als jeder der heutigen Krieger je würde. Sein einziges Geleit war stets die gütige Marissa. Sie erschien ihm in vielen Formen, leitete ihn durch die Lande und führte ihn. Führte ihn zu seinem Ziel. Zu einem Ort ohne Namen, ein Lager ohne Leben. Fernab von allem Heimischen. Einzig die Gesuchten fand er dort. | ||
+ | In Liebe verschlungen, gekleidet in gänzlicher Reinheit, entblößt wie Kinder. Schuld sprach aus dem, was sie dort taten. Schuld sprach aus ihren Mündern. Der Leib des Ungeheuers, angeschwollen als Zeuge weiterer Schuld. Ein unheiliges Kind in ihrem Leib, welches kein Recht auf dieses Leben hatte. | ||
+ | Der ruhmreiche Nabor trat hervor, sogleich wich das Paar voneinander. Erasmus bemühte den Körper in gebeugter Haltung zu verdecken. Nabor sprach: “Erasmus, ehemaliger Bruder des Glaubens. Du hast den rechten Weg verlassen. Ich bin hier, um dir den Weg zurück, den Weg in die Arme Marissas zu weisen. Begleite mich und lass ab von diesem dunklen Biest”. Als Nabor gerade sein Schwert ziehen wollte, war es der Dunklen schon genüge getan. Sie griff Nabor an. | ||
+ | Mit bloßen Händen, Krallen wie die einer Ratte, zerfurchte sie ihm das Antlitz. Sie schrie wie keiner der [[Völker]] es je konnte. Blut quoll aus vielen seiner Wunden. Das Weib lies nicht von ihm ab und Nabor stieß sie zurück, wodurch sie zu Boden fiel. Als Nabor sein Schwert hob, um gen des entblößten Bauches zu stechen, um des Lebens, des unheiligen Kindes und der Hekate ein Ende zu bereiten, wich das dunkle Weib schnell aus und stand urplötzlich hinter Nabor. Dieser schlug sie aber mit der Ellenbogenkachel seiner Rüstung in ihr Gesicht, was ihm Zeit verschaffte, um sich umzudrehen und mit seinem Schwert einen Schlag in Richtung Kopf vorzubereiten. Erasmus stand hilflos in der Ferne da und konnte die zwei nur beobachten. Hekate duckte sich beim Schlag von Nabor. Die scharfe und geölte Klinge des Schwertes schlug ihr das linke Horn ab. Hekate kniete auf dem Boden und Nabor schlug ihr mit der Faust in den Bauch, wodurch sie zurückgestoßen wurde. | ||
− | + | Sie flüchtete und zog sich in Richtung Erasmus zurück. Dieser blickte in ihre Augen und stellte sich schützend vor Hekate. Nabor, mit langsamen aber zielgerichteten Schritten, kam immer näher. Sein Gesicht war von Blut überströmt und auch schon seine Rüstung, welche mit Gebeten auf Papier, durch Wachs geklebt, geschmückt wurde, färbte sich leicht rot. Erasmus suchte das Gespräch, war bemüht zu vermitteln, flehte aber dann um Gnade. Doch des Inquisitors Befehl war klar, Erasmus zurückzuholen und eine Vermischung des Blutes zu vermeiden. Dies war der Grund warum der tief glaubende Nabor das Schwert gegen Hekate erhob. Das Kind, welcher Art und Missgestaltung es wohl auch sein würde, dürfte das Licht der Sonne niemals erblicken. Nabor war gezwungen dieses Geschöpf aus dem Körper der Hekate zu schneiden. | |
− | + | Erasmus erkannte dies und nahm Hekate an die Hand. Diese wartete nicht lang und entzog ihm Kraft, wodurch Erasmus zu Boden fiel. Als sie losrannte, um das ungeborene Elend in Schutz zu bringen, begann Nabor nun auch zu rennen, der Dunkelhäutigen hinterher. Erasmus, mit letzter Kraft, versuchte Nabor aufzuhalten und hielt diesen am Bein fest, wodurch der Inquisitor zu Boden fiel. Mit seinem letzten Blick sah er wie Hekate sich in Rauch auflöste. So wie er es damals bei der Blutfeste gelesen hatte. Der unerschütterliche Nabor, welcher entsetzt von der herzenstreue und dem erneutem Verrat von Erasmus war, schrie seine Wut heraus und schlug den Ungläubigen nieder, um diesen zum Konzil der ewigen Güte zurückzutragen. | |
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Aktuelle Version vom 16. Januar 2023, 20:36 Uhr
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Es war die Aufgabe des Inquisitors namens Nabor die flüchtigen Liebenden, das sündhafte Paar, den Gefallenen und das graue Weib, Erasmus und Hekate zu finden. Diese Aufgabe grenzte an eine Lebensaufgabe, eine von langer Dauer. Dies sollte in einer Glaubensprüfung für den starken Nabor enden. Doch er war Willensstark und sein Leib war kräftig. So suchte er das Land nach den Geflohenen ab. Suchte sie in Landesteilen, welche zu seinen Zeiten noch nie ein Siedler betreten hatte.
Der ungebrochene Inquisitor Nabor bekämpfte viele Anhänger der Schar, mehr noch, als jeder der heutigen Krieger je würde. Sein einziges Geleit war stets die gütige Marissa. Sie erschien ihm in vielen Formen, leitete ihn durch die Lande und führte ihn. Führte ihn zu seinem Ziel. Zu einem Ort ohne Namen, ein Lager ohne Leben. Fernab von allem Heimischen. Einzig die Gesuchten fand er dort.
In Liebe verschlungen, gekleidet in gänzlicher Reinheit, entblößt wie Kinder. Schuld sprach aus dem, was sie dort taten. Schuld sprach aus ihren Mündern. Der Leib des Ungeheuers, angeschwollen als Zeuge weiterer Schuld. Ein unheiliges Kind in ihrem Leib, welches kein Recht auf dieses Leben hatte.
Der ruhmreiche Nabor trat hervor, sogleich wich das Paar voneinander. Erasmus bemühte den Körper in gebeugter Haltung zu verdecken. Nabor sprach: “Erasmus, ehemaliger Bruder des Glaubens. Du hast den rechten Weg verlassen. Ich bin hier, um dir den Weg zurück, den Weg in die Arme Marissas zu weisen. Begleite mich und lass ab von diesem dunklen Biest”. Als Nabor gerade sein Schwert ziehen wollte, war es der Dunklen schon genüge getan. Sie griff Nabor an.
Mit bloßen Händen, Krallen wie die einer Ratte, zerfurchte sie ihm das Antlitz. Sie schrie wie keiner der Völker es je konnte. Blut quoll aus vielen seiner Wunden. Das Weib lies nicht von ihm ab und Nabor stieß sie zurück, wodurch sie zu Boden fiel. Als Nabor sein Schwert hob, um gen des entblößten Bauches zu stechen, um des Lebens, des unheiligen Kindes und der Hekate ein Ende zu bereiten, wich das dunkle Weib schnell aus und stand urplötzlich hinter Nabor. Dieser schlug sie aber mit der Ellenbogenkachel seiner Rüstung in ihr Gesicht, was ihm Zeit verschaffte, um sich umzudrehen und mit seinem Schwert einen Schlag in Richtung Kopf vorzubereiten. Erasmus stand hilflos in der Ferne da und konnte die zwei nur beobachten. Hekate duckte sich beim Schlag von Nabor. Die scharfe und geölte Klinge des Schwertes schlug ihr das linke Horn ab. Hekate kniete auf dem Boden und Nabor schlug ihr mit der Faust in den Bauch, wodurch sie zurückgestoßen wurde.
Sie flüchtete und zog sich in Richtung Erasmus zurück. Dieser blickte in ihre Augen und stellte sich schützend vor Hekate. Nabor, mit langsamen aber zielgerichteten Schritten, kam immer näher. Sein Gesicht war von Blut überströmt und auch schon seine Rüstung, welche mit Gebeten auf Papier, durch Wachs geklebt, geschmückt wurde, färbte sich leicht rot. Erasmus suchte das Gespräch, war bemüht zu vermitteln, flehte aber dann um Gnade. Doch des Inquisitors Befehl war klar, Erasmus zurückzuholen und eine Vermischung des Blutes zu vermeiden. Dies war der Grund warum der tief glaubende Nabor das Schwert gegen Hekate erhob. Das Kind, welcher Art und Missgestaltung es wohl auch sein würde, dürfte das Licht der Sonne niemals erblicken. Nabor war gezwungen dieses Geschöpf aus dem Körper der Hekate zu schneiden. Erasmus erkannte dies und nahm Hekate an die Hand. Diese wartete nicht lang und entzog ihm Kraft, wodurch Erasmus zu Boden fiel. Als sie losrannte, um das ungeborene Elend in Schutz zu bringen, begann Nabor nun auch zu rennen, der Dunkelhäutigen hinterher. Erasmus, mit letzter Kraft, versuchte Nabor aufzuhalten und hielt diesen am Bein fest, wodurch der Inquisitor zu Boden fiel. Mit seinem letzten Blick sah er wie Hekate sich in Rauch auflöste. So wie er es damals bei der Blutfeste gelesen hatte. Der unerschütterliche Nabor, welcher entsetzt von der herzenstreue und dem erneutem Verrat von Erasmus war, schrie seine Wut heraus und schlug den Ungläubigen nieder, um diesen zum Konzil der ewigen Güte zurückzutragen.